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News 2019

Studierende der Hochschule Niederrhein beeindrucken mit textilen Kreationen auf dem Bundespresseball 2019

Foto: Die Delegation des Fachbereichs Textil- und Bekleidungstechnik mit Ute Welty im Siegerkleid.
Foto: Die Delegation des Fachbereichs Textil- und Bekleidungstechnik mit Ute Welty im Siegerkleid (2. von rechts).

Berlin/Mönchengladbach, 30. November 2019. Großer Auftritt für Studierende des Fachbereichs Textil- und Bekleidungs-technik der Hochschule Niederrhein: Sie durften auf dem Bundespresseball exklusiv ihre eigenen Outfits zeigen. Acht Studentinnen und ein Student führten ihre Kreationen zum Thema Wandel vor. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der traditionell den Ball eröffnet, fand am Abend Zeit für ein Gespräch mit den Studentinnen.

Das Siegerkleid „Metamorphose“ aus dem hochschulinternen Wettbewerb wurde an diesem Abend von Ute Welty, Deutschlandfunk-Moderatorin und Vorstandsmitglied der Bundespressekonferenz, getragen. „Die digital strukturierten Flächen des Kleides erlauben eine Adaption an die Bewegungen der Trägerin und bringen durch textile Multicoloreffekte und Farbspiele den Wandel in der Textil- und Bekleidungsindustrie zum Ausdruck“, sagt Marie Kuehl, die das Kleid zusammen mit Michelle Lemper entworfen hat. Nadja Meister, Organisationsleiterin des Bundespresseballs, trug den Blazer Liberté Ègalité Sexualitè, der von Leona Hülser als Unisex-Variante des „Machtsakkos“ entwickelt wurde, bereits auf der Pressekonferenz. „Der Blazer symbolisiert die Individualität eines jeden Menschen und den Wunsch nach Akzeptanz und Toleranz. Gleichzeitig fordert das Design den Wandel der Rollenbilder“, sagt die Studentin dazu.

„Unsere Studierenden haben gezeigt, dass innovative Technologien einen ökosozialen Fortschritt verbunden mit einem hohen Maß an Ästhetik in der Textil- und Bekleidungswirtschaft ermöglichen“, sagte Professorin Dr. Maike Rabe, Leiterin des Forschungsinstituts für Textil und Bekleidung, die ebenfalls in Berlin dabei war. Sie verwies bei ihrem Statement gegenüber der Hauptstadtpresse im Vorfeld des Balls auf die technischen Chancen der Textil- und Bekleidungsindustrie durch Digitalisierung. „Der besondere Reiz der Kleider liegt darüber hinaus in den Geschichten über den gerade stattfindenden Wandel oder dringend erforderliches Umdenken, die sie phantasievoll erzählen.“ So fanden in den Kreationen sämtliche Megathemen der Gegenwart Ausdruck: der Strukturwandel in NRW, Gleichberechtigung, Hochwasser in Venedig, die Verschmutzung der Weltmeere und das Artensterben. Letzteres wurde in dem Kleid MEERwert von Julia Scheele symbolisiert, das schon am Mittwoch bei der Pressekonferenz gezeigt wurde. Dekan Professor Dr. Lutz Vossebein, dessen Frau beim Ball ebenfalls ein von einer Studentin entwickeltes Kleid trug, war ebenfalls angetan von den studentischen Arbeiten: „Ich glaube, dies ist der beste Beweis, dass wir den Wandel bereits eingeleitet haben und Nachhaltigkeit heute schon umsetzbar ist.“

BRS Institut für internationale Studien veröffentlicht Mittelstandsindex Afrika

Professor Jürgen Bode vom BRS Institut für internationale Studien an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg bei der Vorstellung des Mittelstandsindex Afrika.
Professor Jürgen Bode vom BRS Institut für internationale Studien an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) bei der Vorstellung des Mittelstandsindex Afrika. Foto: BVMW

Sankt Augustin, 16. Oktober 2019. Afrika gilt als aufstrebender Kontinent, der Unternehmen viele Möglichkeiten bietet, erfolgreich zu investieren und profitable Geschäfte zu machen. Um kleine und mittleren Unternehmen Hilfestellung für einen Markteintritt zu geben, hat das BRS Instituts für internationale Studien an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) gemeinsam mit africon GmbH, dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) und Nexis International den Mittelstandsindex Afrika herausgebracht. Der BVMW stellte ihn jetzt zusammen mit den Partnern in Stuttgart vor. Er wurde gestern (15. Oktober 2019) bei der Road Show "Erfolgreich nach Afrika" des BVMW in Korntal bei Stuttgart der Öffentlichkeit vorgestellt und erfuhr ausgesprochen positive Resonanz bei den Teilnehmern aus der mittelständischen Wirtschaft.

Afrika ist einer der vielfältigsten Kontinente der Erde: 54 Staaten, reiche Kulturen, beeindruckende Landschaften und viele Hunderte Ethnien, die insgesamt mehr als 2.100 Sprachen sprechen. "Afrika ist allen aktuellen Risiken und Probleme zum Trotz ein Kontinent, der die Zukunft der Menschheit prägen wird", ist Prof. Dr. Jürgen Bode, Direktor des BRS Instituts und Vizepräsident Internationalisierung und Diversität der H-BRS sicher. Und es sei für kleine und mittlere Unternehmen ein Kontinent für erfolgreiche und profitable Geschäfte.

Als Handreichung hat das BRS Institut deshalb mit Partnern einen Mittelstandindex Afrika entwickelt. Anhand einer Vielzahl unterschiedlich gewichteter Kriterien geht er auf die Bedürfnisse des Mittelstands ein und fasst die Attraktivität afrikanischer Länder jeweils in einer Gesamtkennzahl zusammen. Der Mittelstandindex Afrika stellt ein Rating für 34 afrikanische Länder - vier in Nordafrika, 30 in Subsahara-Afrika - zur Verfügung. Die kalkulierten Ratingwerte erlauben Unternehmen eine Einschätzung der Attraktivität einer geschäftlichen Betätigung in dem jeweiligen Land. Zur besseren Übersicht werden die Ratingwerte mit Hilfe von Ampeln verdeutlicht. Die 34 Länder decken laut einem aktuellen Befund der Weltbank rund 96 Prozent der Wirtschaftsleistung Afrikas ab.

Das An-Institut der H-BRS steht mit seiner Einschätzung nicht allein, allerdings gehöre Deutschland nicht zu den Vorreitern hinsichtlich Investitionen in Afrika. "Bei EU und UN, G8, G20 und vielen weiteren internationalen Organisationen und Industrieländern wie China und Japan steht Afrika schon länger ganz oben auf der Tagesordnung", sagt Professor Bode. Das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat die "einmaligen Chancen" und das "große Potenzial" erkannt und schrieb 2017: "Etwa die Hälfte der 20 am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften liegen dort. 2035 wird Afrika das größte Arbeitskräftepotential weltweit haben. Hier wachsen die globalen Märkte, die Kunden und die Mitarbeiter der Zukunft heran." Auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) verfolgt seit 2018 eine fokussierte "Afrika-Strategie".

Zur Erstellung des Mittelstandindex Afrika

Der Mittelstandsindex Afrika bezieht seine Informationen aus 55 Faktoren. Diese wurden in 16 speziell für den Mittelstand entwickelten Indikatoren zusammengefasst, die wiederum zu drei Schlüsselindikatoren (Key Indicators) verdichtet wurden. Aus diesen Schlüsselindikatoren - Scale and Scope of Market Opportunities, Getting into the Market und Navigating inside the Market - ergibt sich schließlich ein Länderrating, das einem Mittelständler eine schnellen Überblick über die geschäftliche Attraktivität des einzelnen Landes erlaubt. Eine Besonderheit des Mittelstandsindex Afrika ist die Bewertung der Faktoren und Indikatoren vor dem Hintergrund qualitativer Experteninterviews mit mittelständischen Unternehmen, staatlichen Institutionen und Kammern und Verbänden. Außerdem wurden von lokalen afrikanischen Beratungsunternehmen Befragungsdaten erhoben.

Die Schlüsselindikatoren

  • Scale and Scope of Market Opportunities

Bevor ein mittelständisches Unternehmen aus Deutschland konkret einen Markteintritt in einem afrikanischen Land prüft, muss es sich darüber informieren, ob der Markt überhaupt das nötige Potenzial für seine Produkte oder Dienstleistungen bietet. Dabei hilft der Key Indicator "Scale and Scope of Market Opportunities": Er misst Größe und Wachstumsrate verschiedener Marktsektoren wie beispielsweise Industrie-, Konsum- oder Serviceprodukte sowie die Größe des für ein deutsches Unternehmen interessanten Anteils am jeweiligen Marktsektor. Darüber hinaus untersucht der Indikator auch, welches Potenzial ein afrikanisches Land bietet, um von dort weitere Länder in der direkten Nachbarschaft zu bedienen. Insgesamt erhält das Unternehmen einen sehr guten ersten Eindruck über die Chancen und Risiken, die ein Markteintritt in einem bestimmten Land oder einer Region mit sich bringt.

  • Getting into the Market

Hat ein Unternehmen ein Land oder eine Region mit vielversprechendem Potenzial identifiziert, muss es planen, wie es konkret in den Markt eintreten kann. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle, die den Markteintritt erschweren oder vereinfachen können. Der Key Indicator "Getting into the Market" misst die Bedingungen in den jeweiligen afrikanischen Ländern hinsichtlich folgender Kriterien: Zugang zu Marktinformationen, tarifäre und nicht tarifäre Handelshemmnisse, potentielle Import- und Servicepartner im Land, logistische Infrastruktur bis zur Grenze, Komplexität von Geschäftsreisen. Mithilfe dieser Informationen gewinnt ein Unternehmen einen ersten umfassenden Überblick, worauf es bei einem Markteintritt achten und wie viel es dafür investieren muss.

  • Navigating inside the Market

Nach einem Markteintritt ist es für den Erfolg entscheidend, sich im Wettbewerb zu bewähren, effizient zu arbeiten und zu expandieren. Der Key Indicator "Navigating inside the Market" misst die Bedingungen in den afrikanischen Ländern hinsichtlich der Kriterien Geschäftsumfeld und rechtliche Rahmenbedingungen, Qualität der lokalen Infrastruktur, Zugang zu Produktionsfaktoren wie Fachkräfte, Property und Kapital, Stärke der Konkurrenz, Sicherheitslage und persönliches Wohlergehen von Expatriates, kulturelle Nähe zu Westeuropa. Diese Informationen helfen, die Situation vor Ort noch besser einzuschätzen.

mehr Infos unter: www.mittelstandsindex-afrika.de

Mehr Praxisnähe für Hochschulen in Kenia - Fünftägiger Workshop mit 18 Gästen aus dem afrikanischen Land

Brandenburg, 27. September 2019. Mehr Praxisnähe in die Hochschulausbildung – das ist nicht nur der Anspruch von Fachhochschulen und Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW), sondern auch das Ziel eines deutsch-kenianischen Gemeinschaftsprojekts. In diesem Zusammenhang hat die Technische Hochschule Brandenburg (THB) vom 23. bis zum 27. September einen Workshop für 18 Vertreterinnen und Vertreter von Hochschulen in Kenia veranstaltet.

Der Workshop an der THB fand im Rahmen des Projekts „ProUniEdu-WeK“ (Praxisorientierte Hochschul-Weiterbildung in Westkenia) statt. Es wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und vom Auswärtigen Amt gefördert. Beteiligt sind von kenianischer Seite zwei Universitäten aus Kakamega und Eldoret und von deutscher Seite neben der federführenden THB die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) und die Hochschule Magdeburg-Stendal (HMS). „Der Bedarf des kenianischen Arbeitsmarkts an qualifizierten Fachkräften mit praxisorientiertem Hochschulabschluss ist enorm, kann aber durch die stark theoretisch ausgerichtete kenianische Hochschulausbildung nicht ausreichend gedeckt werden“, berichtet Projektleiter Prof. Dr. Dietmar Wikarski von der THB. Ein Ausbau des kenianischen Hochschulsystems durch Elemente der praxisnahen Hochschulausbildung unter Einbindung der Wirtschaft könne dem entgegenwirken.

Im Projekt werden interessierte kenianische Hochschullehrerinnen und -lehrer sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler über die praxisorientierte Lehre an deutschen Fachhochschulen und HAWs informiert und geschult. Diese Fortbildungsmaßnahmen werden durch deutsche Hochschulen konzipiert, organisiert und durchgeführt und sollen auch integrierte praxisorientierte Module in Unternehmen einbeziehen. Fachliche Schwerpunkte sind neben einer nachhaltigen und regional adäquaten Landwirtschaft (einschließlich ihrer Intensivierung, z. B. durch Agro-Apps), erneuerbare Energien und Wasseraufbereitung, Gesundheitsversorgung und Optometrie. Als neues, hoch aktuelles Gebiet steht auch die Nutzung von Drohnen in der Landwirtschaft und in weiteren Anwendungsgebieten auf dem Programm.

Die THB unterhält seit 2017 enge Beziehungen zur Masinde Muliro University of Science and Technology (MMUST) in Kakamega (Westkenia), zunächst zur Unterstützung der Nicht-Regierungsorganisation Agrokenya, die durch einen Absolventen der THB gegründet wurde und geleitet wird. Eine der ersten Aktionen war die Installation einer Strömungspumpe der Hochschule Magdeburg-Stendal in einem Dorf bei Kakamega. Die Zusammenarbeit mit Agrokenya und der nahe gelegenen MMUST in Kakamega hat sich seitdem immer weiter intensiviert, insbesondere durch das DAAD-geförderte Projekt ProUniEdu-WeK. Hier wurden neben der School of Agriculture, Veterinary Sciences and Technology (SAVET) weitere Fachbereiche der MMUST in die Zusammenarbeit einbezogen – so die School of Natural Sciences (SONAS), die School of Public Health, Biomedical Sciences & Technology (SPHBST) und die School of Engineering and Built Environment (SEBE). Mehr Informationen ...

 

 

 

Von null auf hundert in 3,5 Sekunden

Gruppe an Leuten arbeiten an einem Rennauto.
Foto: TH Mittelhessen/Armin Eikenberg

Gießen, 15. Mai 2019. THM Motorsport Racing ist ein studentisches Motorsportteam an der TH Mittelhessen. Das Tream aus angehenden Ingenieuren, Informatikern und Betriebswirten nimmt mit einem selbst gebauten Rennwagen seit 2010 regelmäßig an verschiedenen Formula-Student-Wettbewerben teil. Die etwa 35 Studentinnen und Studenten aus Gießen und Friedberg stellten jetzt ihr  neues Fahrzeug vor. Es hat 96 PS, wiegt gerade mal 216 Kilo und beschleunigt in 3,5 Sekunden von null auf einhundert Stundenkilometer. Im Vergleich mit dem ersten selbst gebauten Wagen ist der aktuelle fast 100 Kilo leichter, hat 16 PS mehr und eine deutlich bessere Beschleunigung. Dr. Klaus Herzog, Professor für Fahrzeugsystemtechnik am Fachbereich Maschinenbau und Energietechnik (ME), und der Wissenschaftliche Mitarbeiter Michael Falgenhauer unterstützen die Studenten. Mehr als 50 Sponsoren – von Edag über Opel bis Schunk - helfen den Motorsportlern mit Bauteilen und ihrer Expertise.

Prof. Dr. Martin Pitzer, Dekan des Fachbereichs ME, betonte bei der Vorstellung, dass die Erfahrung in der Projektarbeit den Absolventen im späteren Berufsleben zugutekommen werde. THM-Vizepräsident Prof. Olaf Berger lobte besonders den Teamgeist in der Gruppe, der schon in der Vergangenheit Voraussetzung für die Erfolge von THM Motorsport Racing gewesen sei. In dieser Saison stehen zwei Rennen auf dem Programm: Einmal Ende Juli in Varano de' Melegari in Italien und dann in der zweiten Augustwoche in Hockenheim.

Der Formula-Student-Wettbewerb entstand Anfang der achtziger Jahre in den USA und hat mittlerweile in verschiedenen Ländern Nachahmer gefunden. Die Teams haben die Aufgabe, einen einsitzigen Formelrennwagen zu bauen. Im Wettbewerb gewinnt nicht einfach das schnellste Auto, sondern die Gruppe mit dem besten Gesamtpaket aus Konstruktion, Fahrleistung, Finanzierungskonzept, Organisation und Verkaufspräsentation. Ziel der Initiatoren ist die Ergänzung des Studiums um ein realistisches Entwicklungsprojekt. Das Auto soll kostengünstig und zuverlässig sein. Beschleunigung und Bremskraft werden ebenso bewertet wie Design und Komfort. Eine Jury, die Fachleute aus Motorsport, Automobil- und Zulieferindustrie vereint, begutachtet die Fahrzeuge. Zum Wettbewerb gehört auch der Praxistest auf der Rennstrecke.

Ein Dr.-Ing. wird an der Technischen Hochschule Mittelhessen möglich - Deutschlandweit erstes Promotionszentrum für Ingenieurwissenschaften an Hochschule für Angewandte Wissenschaften eröffnet

Wissenschaftsministerin Angela Dorn überreicht THM-Präsident Prof. Matthias Willems den Genehmigungserlass für das neue Promotionszentrum.
Wissenschaftsministerin Angela Dorn überreicht THM-Präsident Prof. Matthias Willems den Genehmigungserlass für das neue Promotionszentrum. (Foto: wissenschaft.hessen.de)

Wiesbaden, 06. Mai 2019. Das gab es bisher noch nicht in Deutschlands Hochschullandschaft: Als erste Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) eröffnet die Technische Hochschule Mittelhessen ein eigenständiges Promotionszentrum für Ingenieurwissenschaften. Bisher war der „Dr.-Ing“ nur an Universitäten möglich. Hessen ist das einzige Bundesland, das den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften – den ehemaligen Fachhochschulen – für forschungsstarke Bereiche das Promotionsrecht verleiht.

Wissenschaftsministerin Angela Dorn: „Die Natur zu erforschen und daraus technische Verfahren und Produkte zu entwickeln, wird wichtiger denn je: Wir brauchen Ideen für neue nachhaltige Materialien oder medizinisch-technische Weiterentwicklungen. Mit dem neuen Promotionszentrum der Technischen Hochschule Mittelhessen nehmen wir bundesweit eine Vorreiterrolle ein. Gemeinsam stärken wir die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften darin, anwendungsbezogene Forschungsvorhaben anzugehen.“

Von dem neuen Promotionszentrum profitiert außerdem der gesamte Forschungscampus Mittelhessen. Der FCMH ist eine gemeinsame Einrichtung von Justus-Liebig-Universität Gießen, Philipps-Universität Marburg und Technischer Hochschule Mittelhessen und bündelt die Stärken der drei mittelhessischen Hochschulen, um gemeinsam in Forschung, Nachwuchsförderung und im Wissens- und Technologietransfer mehr zu erreichen. Mittelhessen soll so als Forschungs- und Bildungsregion noch attraktiver und international sichtbarer werden. Gleichzeitig werden durch den Aufbau zukunftsweisender Kooperationsstrukturen Synergien zwischen den Hochschulen geschaffen.

Das neue Promotionszentrum hat die Fachrichtung Life Science Engineering, vereint also naturwissenschaftliche Grundlagen mit technischen Anwendungen. Daraus ergeben sich Forschungen, die relevant für die Gesundheit des Menschen oder den Umweltschutz sind. Eine Forschungsgruppe, die bereits am Fachbereich Life Science Engineering arbeitet, beschäftigt sich beispielsweise mit der Produktion eines biotechnologischen Arzneimittels zur Beschichtung von Implantaten oder Forschungsvorhaben zum Strahlenschutz.

THM-Präsident Prof. Dr. Matthias Willems: „Im Promotionszentrum arbeiten ausgezeichnete Forscher verschiedener Fachbereiche zusammen. Wir haben den Schwerpunkt Life Science Engineering gezielt auf- und ausgebaut. Denn die Verknüpfung der Lebens- und Ingenieurwissenschaften eröffnet die Möglichkeit, neuartige Produkte und Verfahren für die pharmazeutische und chemische Industrie, die medizinische Physik oder die Umwelttechnik zu entwickeln. Wir forschen damit für Zukunftsmärkte. Und mit der Expertise im Promotionszentrum steigt die Attraktivität der THM für Studentinnen und Studenten, für Doktoranden, Wissenschaftler und auch für unsere Kooperationspartner in der Wirtschaft.“

Bisher konnten fünf Promotionszentren in Hessen ihre Arbeit starten: Sozialwissenschaften (Hochschule Fulda), Public Health (Hochschule Fulda), Soziale Arbeit (gemeinsames Zentrum der Frankfurt University of Applied Sciences, der Hochschule Fulda, der Hochschule RheinMain und perspektivisch auch der Hochschule Darmstadt), Angewandte Informatik (gemeinsames Zentrum der Hochschule Darmstadt, der Frankfurt University of Applied Sciences, der Hochschule Fulda und der Hochschule RheinMain) sowie Nachhaltigkeitswissenschaften (Hochschule Darmstadt).

Für Promotionsvorhaben kommen dabei nur solche Fachrichtungen in Frage, in denen die Hochschulen allein oder gemeinsam eine bestimmte Forschungsstärke nachgewiesen haben. Dies bedeutet konkret, dass jede Professorin und jeder Professor, die oder der als Mitglied eines Promotionszentrums in einer technischen Fachrichtung eine Promotion hauptverantwortlich betreuen oder begutachten will, selbst innerhalb von drei Jahren mindestens 300.000 Euro an Drittmitteln eingeworben und sechs Publikationen veröffentlicht haben muss. Bei nicht-technischen Fächern, etwa in den Sozialwissenschaften, liegen die Grenzen bei 150.000 Euro und drei durch Experten geprüften Publikationen in drei Jahren. Eine weitere Voraussetzung ist eine bestimmte Mindestanzahl an „forschungsstarken“ Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einer Fachrichtung, um Promovendinnen und Promovenden ein geeignetes wissenschaftliches Umfeld zu bieten. Als Untergrenze ist in der Genehmigungsrichtlinie eine Zahl von zwölf forschungsstarken Professorinnen und Professoren einer Fachrichtung festgelegt.

„Als im Oktober 2016 das erste Promotionszentrum an der Hochschule Fulda eröffnet wurde, hat das weit über die Grenzen Hessens hinaus Beachtung gefunden. Mittlerweile arbeiten junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in anwendungsbezogenen Forschungsvorhaben in insgesamt sechs Zentren an ihrer Doktorarbeit. Auf diese Weise stärken wir nicht nur die Karriereperspektiven des wissenschaftlichen Nachwuchses, sondern in vielen Fällen auch die Forschungskompetenz kleiner und mittlerer Unternehmen in der Region. Die Möglichkeit, eigenständig einen Doktortitel verleihen zu können, macht die hessischen HAWs für den wissenschaftlichen Nachwuchs so noch attraktiver“, betonte Wissenschaftsministerin Angela Dorn.

Hochschule Bonn-Rhein-Sieg auf der Jagd nach ältestem Molekül im Weltall

Ein Flugzeug observiert im Auftrag von NASA und DLR.
Flugobservatorium SOFIA. Foto: DLR

Sankt Augustin, 25. April 2019. Bislang war sie das Objekt einer langen und intensiven Suche: die erste chemische Verbindung, die nach dem Urknall entstand. Mit dem Flugzeugobservatorium SOFIA ist es nun einer Gruppe Wissenschaftler, zu der auch Prof. Dr. Bernd Klein von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) gehört, gelungen, dem seltenen Helium-Molekül auf die Spur zu kommen. Die Ergebnisse wurden aktuell im Magazin Nature veröffentlicht.

Es war eines der ersten Moleküle, das nach dem Urknall entstand: Das Heliumhydrid-Ion HeH+. Es entstand rund 100.000 Jahre nach dem „Big Bang“, als die extrem hohen Temperaturen im jungen Universum absanken, und die ersten chemischen Reaktionen in Gang kamen. Durch die Reaktion von HeH+ mit neutralen Wasserstoffatomen entstand im Laufe der Zeit so molekularer Wasserstoff, ein zentraler Baustein des sich entwickelnden Weltalls. „Das Molekül erzählt uns vom Beginn der Chemie in unserem Universum“, so Bernd Klein, am Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) Abteilungsleiter Digitale Signalverarbeitung und Submillimeter-Technologie und Professor an der H-BRS. Der Nachweis im Labor sei bereits 1925 geglückt, seit den 1970er Jahren suchte man im Weltall nach der Verbindung. „Mit dem Nachweis im All ist nun eine jahrzehntelange Suche erfolgreich abgeschlossen. Mit diesem Fund erhoffen wir uns, die Frühphase des Universums besser zu verstehen“, so Klein weiter.

Für die Entdeckung nutzten die Wissenschaftler um Teamleiter Dr. Rolf Güsten das Flugzeug-Observatoriums „SOFIA“ (Stratospheric Observatory for Infrared Astronomy). Die fliegende Sternwarte für den Empfang von Terahertz-Strahlung besteht aus einer umgebauten Boeing 747, aus deren Rumpf in 12 bis 13 Kilometern Flughöhe ein Teleskop mit 2,7 Metern Durchmesser schauen kann. „In dieser Höhe umgehen wir den störenden Einfluss der Erdatmosphäre“, so Bernd Klein. Erst in dieser Umgebung sei es möglich, den „Fingerabdruck“ des Helium-Moleküls im fernen Infrarotbereich, seine charakteristische Spektrallinie, zu beobachten. Von zentraler Bedeutung bei der Suche nach dieser Spektrallinie war die Technologie des GREAT-Empfängers (German Receiver at Terahertz Frequencies) an Bord des Jumbo-Jets.

Der Empfänger wurde in Zusammenarbeit von mehreren deutschen Forschungsinstituten entwickelt. Seit Oktober 2018 hat Bernd Klein die technische Weiterentwicklung von upGREAT, dem Nachfolge-Empfänger an Bord des Flugobservatoriums, übernommen. Hocherfreut über die Entdeckung zeigte sich auch Hartmut Ihne, Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS): „Wir sind als Hochschule sehr stolz, solch exzellente Wissenschaftler wie Bernd Klein an Bord zu haben. Zudem zeigen die aktuellen Forschungsergebnisse und die Publikation in Nature, wie gut wir als Hochschule für angewandte Wissenschaften mit der außeruniversitären Forschung, in diesem Falle dem Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR), zusammenarbeiten.“ Bernd Klein und das GREAT-Team planen nach dieser wichtigen Entdeckung bereits weiter: Im Juni diesen Jahres hebt SOFIA wieder von Neuseeland aus ab, mit an Bord ein verbesserter upGREAT-Empfänger. „Wir gehen erneut auf Jagd nach wichtigen Elementen zum besseren Verständnis des Universums“, so Bernd Klein.

Kontakt Prof. Dr. Bernd Klein 

Artikel im Magazin Nature: Güsten, R., et al. (2019). "Astrophysical detection of the helium hydride ion HeH+." Nature 568(7752): 357-359. Onlinepublikation 

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